Wagramer Historientage 2024 – Festumzug und Empfang der historischen Gruppen
Am Morgen des 6. Juli 2024 versammelten sich bereits früh zahlreiche Besucher am Marktplatz von Deutsch-Wagram, um Zeugen des Festumzugs und Empfangs der historischen Gruppen zu werden. Die Veranstaltung begann um 10:30 Uhr, wobei die historischen Gruppen entlang einer sorgfältig geplanten Marschroute eintrafen, die vom Feldlager über den Rußbach und die Kirche, durch die Stadtallee und schließlich zum Marktplatz führte.
Darstellung der österreichischen Truppen
Der Festumzug wurde von den Klängen des “47er Regimentsmarsches” und des “Brucker Lager-Marsches” eingeleitet. Mit dem Erzherzog-Carl-Marsch erfolgte der Einmarsch der Österreichischen Armee und deren Begrüßung durch Wolfgang Lachnit vom IR 3. Zu den vertretenen österreichischen Einheiten zählten:
IR1 – Kaiser (CZ), IR3 – Erzherzog Carl, IR14 – Klebek (IT), IR20 – Kaunitz Füsiliere (CZ), IR22 – Sachsen-Coburg (PL), IR32 – Esterhazy (HUN), IR61+IR52 – St. Julien (HUN), LW Olmütz (CZ), AR4 – Waitz (HUN), JB1 (Jäger Batallion) – Brünn (CZ), JB1 – Wiener Jäger (AUT/IT))
Darstellung der französischen und verbündeten Truppen
Nach den österreichischen Einheiten erfolgte der Einmarsch der französischen Truppen und der verbündeten Sachsen, untermalt von den Klängen der “Marseillaise”. Diese Formation umfasste:
Franz. Marinegarde (D), Franz. 8. Inf.Reg. (D/CZ), Franz. 8. Inf.Reg. (CZ), Franz. 12. Reg. Garde-Chasseur (B), Franz. 1. Reg. Garde-Chasseure (F), Franz. 18. Inf.Reg. (D), Franz. Art (D), Franz. 33. Inf.Reg. (PL), Franz. 40. Inf.Reg. (ITA), Franz. 57. Inf.Reg. (CZ), Franz. 111. Inf.Reg. (ITA), Franz. 113. Inf.Reg. (ITA), Franz. Alte Garde Austerlitz (CZ), Franz. Junge Garde Brno (CZ), Montichiari (ITA), Bayr. At (D), Bayr. 5. Lin.Inf.Reg. (D), Sächs. Inf.Reg. Von Spiegel (D), Sächs. Artillerie (D), Russ. Dtsch. Legion (D), Braunschweiger Jäger (B), Franz. Inf. (F), Wartenburger Jäger (D).
Die historischen Gruppen am Marktplatz. Foto: © Christian Matula
Festreden zur Veranstaltung
Nachdem alle historischen Gruppen auf dem Marktplatz von Deutsch-Wagram Aufstellung genommen hatten, positionierten sie sich in einer beeindruckenden Formation links und rechts entlang des Platzes. Die festlich gekleideten Reenactors bildeten damit den Rahmen für den nächsten Teil des Programms. In dieser feierlichen Atmosphäre übernahmen Friedrich Quirgst und Mag. Michael Wenzel das Wort, um ihre Reden zu halten.
Rede von Friedrich Quirgst, Präsident der Museumsgesellschaft
Friedrich Quirgst eröffnete die Redenreihe mit einer herzlichen Begrüßung der Gäste im Namen der Museumsgesellschaft Deutsch-Wagram. Er betonte, dass die Wagramer Historientage 2024, die nach 2019 zum zweiten Mal in großem Format stattfanden, darauf abzielen, die Geschichte greifbar und erfahrbar zu machen. Quirgst erinnerte an die 215. Wiederkehr der Schlacht bei Wagram und erläuterte, dass das umfassende Programm der Tage – von einem wissenschaftlichen Kongress bis hin zu einer ökumenischen Gedenkfeier und Kranzniederlegung – dazu dient, die Vergangenheit zu ehren und historisches Bewusstsein zu fördern.
Er lud die Anwesenden ein, nach dem Umzug das Feldlager zu besuchen, welches mit einer Taverne und einer Feldküche ausgestattet war, und kündigte die Nachstellung der Schlacht sowie den großen österreichischen Zapfenstreich als Höhepunkte des Abends an.
Rede von Mag. Michael Wenzel, Direktor des Napoleonmuseums
Mag. Michael Wenzel, der direkt nach Quirgst sprach, vertiefte die thematische Ausrichtung der Historientage mit einem besonderen Fokus auf die Lehren, die aus der Geschichte gezogen werden sollten. Wenzel reflektierte über den 215. Jahrestag der Schlacht von Deutsch-Wagram und sprach über die Bedeutung des historischen Verständnisses und der Völkerverständigung. Er betonte, dass solche Ereignisse, obwohl sie in der Vergangenheit liegen, immer noch relevante Lehren für die Gegenwart bieten, insbesondere die Wichtigkeit des Friedens und der Überwindung von Kriegen.
Wenzel hob hervor, dass die Historientage ein Fest des Erinnerns und der Überwindung des Krieges darstellen und zur Völkerverständigung beitragen. Er dankte den zahlreichen europäischen Teilnehmern, die aus verschiedenen Ländern angereist waren, um gemeinsam Geschichte zu erleben und zu würdigen.
Danksagungen
Ein besonderer Dank galt der Stadtgemeinde Deutsch-Wagram und Bürgermeisterin Ulrike Mühl-Hittinger, deren tatkräftige Unterstützung essentiell für die Realisierung des Festes war. Die Zusammenarbeit mit der Stadtgemeinde ermöglichte es, einen reibungslosen Ablauf und eine breite Öffentlichkeitswirkung zu gewährleisten.
Organisatoren und Freiwillige
Wolfgang Lachnit vom Infanterieregiment Nr. 3 wurde für die Organisation des Reenactments und des Feldlagers hervorgehoben, ebenso wie Herr Reinhard (Johnny) Mayer, der sein Feld für das Lager zur Verfügung stellte. Ihre Beiträge waren entscheidend für die authentische Darstellung der historischen Ereignisse.
Ing. Manfred Groß, Direktor des Stadtmuseums, und Karl Rosenmayer, Direktor der Musikschule Deutsch-Wagram, wurden für die Organisation des großen österreichischen Zapfenstreiches und der musikalischen Begleitung gelobt.
Wissenschaftliche Unterstützung
Ein weiterer Dank ging an Ilya Berkovich vom Institut für die Erforschung der Habsburgermonarchie und des Balkanraumes der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, der den wissenschaftlichen Kongress unterstützte.
Sponsoren und lokale Betriebe
Die Veranstaltung wurde auch durch die großzügige Unterstützung von lokalen Betrieben und Sponsoren wie der Porr AG, der Bäckerei Geier, dem Storchenbräu, dem Lagerhaus Deutsch-Wagram und der Firma Wiesbauer ermöglicht. Familie Kammel wurde für die Bereitstellung von Gemüse für das Feldlager gedankt, ebenso wie dem Marchfelderhof für seine Unterstützung.
Die Museumsgesellschaft Deutsch-Wagram
Autoren: Christian Matula, Mag. Michael Wenzel.
Friedrich Quirgst und Mag. Michael Wenzel bei der Rede zum Festumzug und Empfang der historischen Gruppen am Marktplatz Deutsch-Wagram. Foto: © Christian Matula
Fotos vom Empfang der historischen Gruppen: © Christian Matula