Napoleonraum im Schloss Wolkersdorf
Leihgaben aus dem Napoleonmuseum
Im Schloss Wolkersdorf, das ursprünglich im 13. Jahrhundert als repräsentatives Vierturmkastell mit flächigen Buckelquadern errichtet wurde, ist ein Napoleonraum eingerichtet worden. Diese Neugestaltung, realisiert u. a. in Kooperation mit dem Napoleonmuseum Deutsch-Wagram, dient der Würdigung der historischen Ereignisse des Jahres 1809, als das Schloss nach der Schlacht bei Wagram kurzzeitig als Napoleons Hauptquartier diente. Mag. Gabriele Fabikan, ehrenamtlich als Kulturvermittlerin im Schloss tätig und ehemalige Lehrerin am Gymnasium Wolkersdorf für Deutsch und Geschichte, trug gemeinsam mit Matthias Gadinger von der Stadtgemeinde Wolkersdorf zur thematischen Ausrichtung des Raumes bei. Die Übergabe der Exponate erfolgte am 11. Februar durch Friedrich Quirgst, den Präsidenten der Museumsgesellschaft Deutsch-Wagram, und Mag. Helga Szivatz.
Die Geschichte des Schlosses ist von Zerstörung und Wiederaufbau geprägt, beginnend mit seiner Zerstörung durch Ottokar Przemysl und dem späteren Wiederaufbau nach dem Sieg Rudolf von Habsburgs. Es folgten mehrere Umbauten, unter anderem im Renaissancestil durch Anna, die Gemahlin von Ferdinand I., und später im Barockstil unter den Herrschaften von Ferdinand III. und Karl VI. Diese historischen Veränderungen spiegeln sich in den verschiedenen Baustilen des Schlosses wider, das auch als Jagdschloss genutzt wurde.
Das heutige Kulturzentrum bietet nicht nur ein vielfältiges Programm aus Ausstellungen, Konzerten und Filmabenden, sondern auch spezielle Führungen, bei denen historische Räume, die normalerweise nicht öffentlich zugänglich sind, geöffnet werden. Diese Führungen umfassen den ältesten Raum aus dem 13. Jahrhundert, einen Renaissance-Raum und den neu gestalteten Napoleonraum.
Zu den vom Napoleonmuseum Deutsch-Wagram bereitgestellten Exponaten gehören unter anderem zwei lebensgroße Fotomontagen von Kaiser Napoleon und seiner zweiten Gemahlin Marie Louise von Österreich. Zusätzlich wurden zwei Dioramen im Maßstab 1:72 übergeben, die ein Kürassier-Regiment Kaiser Franz I. und ein Bataillon Füsiliere vom Infanterieregiment Esterhazy darstellen, beide gefertigt von Manfred Fuchs. Ergänzend dazu kamen zwei detaillierte Pläne hinzu, die den Truppenaufmarsch der Schlacht von Aspern und Eßling sowie der Schlacht bei Wagram darstellen.
Darüber hinaus wurden Gedenkmünzen, die an das 200-jährige Jubiläum der Schlacht bei Wagram erinnern, sowie groß- und kleinformatige Bilder, die verschiedene Episoden aus dem Leben Napoleons zeigen, zur Verfügung gestellt. Diese Exponate sollen künftig in Führungen verwendet werden, um die historischen Ereignisse rund um die Schlachten von Aspern, Eßling und Wagram anschaulich zu machen.
„Durch die Unterstützung der Napoleon-Ausstellung im Schloss Wolkersdorf wollen wir die Zusammenarbeit mit anderen Museen und Institutionen weiter stärken und die Geschichtskenntnisse und das Geschichtsbewusstsein fördern“, erläutert Präsident Friedrich Quirgst die Strategie der Museumsgesellschaft.
Die Museumsgesellschaft Deutsch-Wagram
Autor: Christian Matula