Denkmäler, Marterl und historische Orte

Das Wort Marterl leitet sich vom Wort Marter (lat. Martyrium) ab und soll uns an schmerzhafte Ereignisse erinnern. Von den drei ältesten Deutsch-Wagramer Marterln ist nur wenig bekannt. Das älteste ist das Mittelkreuz, ein Bildstock zwischen Aderklaa und Deutsch-Wagram. Dieser Bildstock war bereits in Landkarten im 17. Jahrhundert eingezeichnet, man kann von einer Errichtung um 1680 ausgehen.

Um 1800 wurde der Bildstock an der Wegkreuzung Gänserndorferstraße / Bockfließerstraße errichtet, der heute bei der Bockfließerbrücke steht. Der dritte Bildstock, der zeitmäßig nicht genau eingeordnet wer- den kann, stand an der Hauptstraße gegenüber vom Haus Hauptstraße 49 und wurde 1956 zur heutigen Rot-Kreuz-Dienststelle versetzt und zum Heimkehrermarterl geweiht.

In der Heimatchronik von Otto Schilder von 1959 berichtet der Augenzeuge Fröhlich (Trafikant), dass in seiner Kindheit um 1880 Wallfahrer aus der Slowakei, die auf dem Weg nach Mariazell waren, bei den beiden Marterln im Ort Andacht hielten. Die erste Station war der Bildstock an der Wegkreuzung Gänserndorferstraße / Bockfließerstraße, die zweite das Marterl an der Hauptstraße. Danach kehrten die Wallfahrer immer im Gasthaus „Zum Bienenstock“ (Hauptstraße Nr. 34) ein.

Das erste zuordenbare Denkmal ist die Monumentalkapelle im heutigen Sahulkapark, die 1859 errichtet wurde. 1898 folgte das Kaiser-Franz-Joseph-I.-Jubiläumsdenkmal, das in dieser Form nicht mehr existiert, und 1909 das Kriegerdenkmal in der Sachsenklemme.

Die größte Anzahl an Denkmälern entstand auf Anregung von Professor Otto Schilder aus Anlass der 700-Jahr-Feierlichkeiten 1959 und anschließend 1960 zur Schlachtfeldsignierung.

Der letzte Gedenkstein wurde 2008 anlässlich der seit 20 Jahren bestehenden Partnerschaft zwischen Kap Verde und Deutsch-Wagram im Sahulkapark errichtet.

Autor: Manfred Groß

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