Das war die “Lange Nacht der Museen” in Deutsch-Wagram
Am Samstag, den 5. Oktober 2024, beteiligte sich Deutsch-Wagram erneut an der österreichweiten „Langen Nacht der Museen“, einem Event, das in ganz Österreich zahlreiche Museen für eine Nacht von 18:00 bis 24:00 Uhr für Besucher zugänglich macht. Mit nur einem Ticket konnten Kulturbegeisterte auch in Deutsch-Wagram eine Vielzahl an Ausstellungen erleben, wobei das Napoleonmuseum, das Stadtmuseum und das Eisenbahnmuseum besondere Höhepunkte boten.
Die festliche Eröffnung fand um 18:00 Uhr im Eisenbahnmuseum statt, wo das Blasorchester der Musikschule Deutsch-Wagram die Besucher mit einer eindrucksvollen musikalischen Darbietung begrüßte. Die feierliche Atmosphäre setzte sich mit einem Umzug fort, der die Gäste in einer stimmungsvollen Prozession zum Erzherzog-Carl-Haus führte.
Ein besonderes Highlight des Abends war um 19:30 Uhr die Präsentation eines bemerkenswerten Fundes im Stadtmuseum: Ein nahezu perfekt erhaltenes keltisches Gefäß aus der La Tène-Zeit, das während der ASFINAG S8-Planungsprojekte im Jahr 2017-2018 entdeckt wurde. Das Artefakt, gefunden in der Nähe von Rußbach an der Grenze zu Parbasdorf, wird ab sofort dauerhaft im Stadtmuseum ausgestellt und stieß bei den Besuchern auf großes Interesse.
Im Napoleonmuseum und im Stadtmuseum fanden darüber hinaus weitere kulturelle Programmpunkte statt. Das Infanterieregiment Nr. 3 Erzherzog Carl entführte die Besucher mit einer beeindruckenden Zeitreise in das frühe 19. Jahrhundert. In einem nachgestellten Feldlager im Garten des Museums konnten die Besucher um 20:00 Uhr das Leben und die Ausrüstung der Grenadiere hautnah erleben und sich selbst in historische Uniformen kleiden, was besonders bei Familien und Geschichtsinteressierten auf Begeisterung stieß.
Der Historiker und Direktor des Napoleonmuseums, Mag. Michael Wenzel, begeisterte sein Publikum um 20:30 Uhr und 22:30 Uhr mit einem spannenden Vortrag zum Thema „Erzherzog-Carl und die heilige Messe zu Deutsch-Wagram“. Wenzel schilderte dabei eindrucksvoll das Leben im Lager während der Besetzung Deutsch-Wagrams im Jahr 1809 und ging auf bedeutende Ereignisse wie die historische Messe ein, die während der Schlacht stattfand.
Museumsführungen rundeten das vielfältige Programm ab. Im Napoleonmuseum wurden um 18:45 und 21:30 Uhr spezielle Führungen angeboten u.a. mit dem Mitbegründer des einstigen Heimatmuseums Horst Olek, während das Stadtmuseum um 21:00 und 23:00 Uhr exklusive Einblicke in die Stadtgeschichte mit ganz neuen Ausstellungsbereichen bot. Im Eisenbahnmuseum konnten die Besucher durchgehend von 18:30 bis 23:00 Uhr an Führungen teilnehmen, bei denen die Geschichte der Eisenbahn in Österreich lebendig wurde.
Die „Lange Nacht der Museen“ in Deutsch-Wagram war ein voller Erfolg und bot Besuchern die Gelegenheit, in einer besonderen Atmosphäre tief in die Geschichte der Region einzutauchen. Die Kombination aus Vorträgen, Ausstellungen und interaktiven Erlebnissen sorgte dafür, dass für jeden Geschmack etwas geboten war. So wurde diese Nacht zu einem unvergesslichen kulturellen Erlebnis für die ganze Familie.
Die Museumsgesellschaft bedankt sich bei allen Verantwortlichen und Mitwirkenden, die dieses Event möglich gemacht haben. Ein besonderer Dank gilt der Stadtgemeinde Deutsch-Wagram und Bürgermeisterin Ulla Mühl-Hittinger, dem Blasorchester der Musikschule Deutsch-Wagram für die musikalische Eröffnung, dem Infanterie-Regiment Nr. 3 unter der Leitung von Wolfgang Lachnit für die historischen Darbietungen sowie Michael Adler und seinem Team, die die Besucher im Museumshof mit Snacks und Erfrischungen versorgten. Dank des Engagements vieler Beteiligter konnte die „Lange Nacht der Museen“ in Deutsch-Wagram zu einem besonderen Erlebnis werden.
Die Museumsgesellschaft Deutsch-Wagram.
Autor: Christian Matula
Präsident der Museumsgesellschaft, Friedrich Quirgst, bei der Eröffnung der “Langen Nacht der Museen” in Deutsch-Wagram vor dem Eisenbahnmuseum.
Foto: © Christian Matula
Fotos: © Christian Matula, Mag. Franz Spehn, Mag. Michael Wenzel